Die superiore Kapsel ist der obere Anteil der Schulterkapsel und zieht vom Glenoid (Schulterpfanne) zum Oberarmkopf. Biomechanische Studien konnten zeigen, dass sie eine wichtige Rolle bei die Oberarmkopfzentrierung im Schultergelenk spielt und so für eine koordinierten Bewegung verantwortlich ist.
Wenn es zu einem kompletten Riss der Rotatorenmanschette kommt und dieser nicht mehr genäht werden kann oder die Naht nicht heilt, kann das Schultergelenk instabil werden und ein Heben des Armes , vor allem seitlich nach oben, ist nicht mehr koordiniert möglich.
Es hat sich gezeigt, dass die alleinige Rekonstruktion der oberen Schulterkapsel (superior capsule) wieder zu stabilen Verhältnissen inklusive Wiedererlangen der schmerzfreien Beweglichkeit führen kann.
Die Indikation für eine superiore Kapselrekonstruktion sind der massive nicht mehr reparierbare Rotatorenmanschettendefekt mit intakter oder reparabler Subscapularissehne nach fehlgeschlagener konservativer Therapieversuche. Eine fixierte superiore glenohumerale Instabilität muss ausgeschlossen werden.