Wenns im Knie zwickt…ist’s vielleicht der Meniskus!

Wenns im Knie zwickt…..ein Meniskusriss kann die Ursache sein!

 

Da ist es wieder…..dieses störende schmerzhafte Stechen im Knie welches sich besonders beim Stiegensteigen und bei Drehbewegungen bemerkbar macht. Nicht immer zu spüren aber irgendwie lästig und mit leichter Schwellung verbunden. Eigentlich kann man sich an keine wirkliche Verletzung erinnern und doch sind die Schmerzen auf einmal aufgetreten und werden eher schlechter als besser.

All das können Anzeichen für einen Meniskusriss im Kniegelenk sein.

Die Menisken sind Faserknorpelscheiben, die sich zwischen dem Oberschenkel- und Unterschenkelknochen im Kniegelenk befinden und dort die Inkongruenz der beiden Knochen ausgleichen. Der Meniskus ist an seiner Basis (=zur Gelenkskapsel gewandte Seite)breit und gut durchblutet und wird zu seinem freien Rand hin dünner und schlechter bis gar nicht durchblutet. Eine weitere Aufgabe des Meniskus ist es den auf das Knorpelgewebe wirkenden Druck zu verteilen und gleichzeitig zur Ernährung des Gelenkknorpels beizutragen.

Im Kniegelenk gibt es einen Innenmeniskus und einen Außenmeniskus. Der Außenmeniskus ist etwas  kleiner und beweglicher als der Innere. Da der Innenmeniskus straffer mit der Gelenkskapsel verbunden und daher nicht so beweglich ist, ist er häufiger von Verletzungen betroffen. Aufgebaut sind die Menisken aus Kollagenfasern, einer speziellen Art von straffen Bindegewebsfasern.

Kommt es nun durch z.B: ein Drehtrauma des Kniegelenks zu einer plötzlichen starken Krafteinwirkung auf den Meniskus, so kann dieser einreißen. Die gerissenen Teile können sich nun vermehrt gegeneinander bewegen und weil der  Meniskus an der breiteren Basis mit der Gelenkskapsel verbunden ist, führt dies auch zu vermehrtem Zug an der Gelenkskapsel. Die Gelenkskapsel wiederum ist stark mit Nervenfasern durchzogen und so werden durch den vermehrten Zug Schmerzen ausgelöst. Durch den Riss ist nun auch die Oberfläche des Meniskus nicht mehr glatt, was zu eine zusätzlichen Schädigung des angrenzenden Gelenksknorpels führen kann.

Warum kann es jetzt also auch ohne wirklichem Trauma zu einem Meniskusriss kommen?

Leider nimmt die Belastbarkeit der Kollagenfasern im Alter ab und so kommt es durch vermehrte Belastung zu kleinen Rissen in den Kollagenfasern im Inneren des Meniskus. Solange diese Risse nur im Inneren vorhanden sind macht dies oftmals keine, bis wenig Probleme. Allerdings reicht bei besagten Vorschäden im Inneren des Meniskus dann oftmals schon ein kleines Trauma (z.B.:  zu rasches in die Hocke gehen, schlechtes Einsteigen ins Auto, etc.) aus und der Riss breitet sich bis auf die Oberfläche aus. Dann nehmen auch die Beschwerden zu.

Nicht jeder Meniskusriss muss operativ behandelt werden. Kleine und asymptomatische Risse können konservativ versorgt werden. Wenn es nach etwa 6-8 Wochen Physiotherapie zu keiner deutlichen Besserung kommt und immer wieder Schmerzen und Schwellneigung bestehen, sollte über eine operative Sanierung nachgedacht werden. Ein ständiger Reizzustand im Gelenk und damit erhöhte Entzündungsmediatoren können gemeinsam mit der bereits erwähnten Unebenheit der Oberfläche den Gelenksknorpel schädigen. Das sollte unbedingt vermieden werden, da der Gelenksknorpel keine bzw. nur eine minimale Regenerationsfähigkeit besitzt.

Muss operiert werden dann wird dies heutzutage arthroskopisch, also mittels Schlüssellochchirurgie getan und die Patientin verlassen noch am selben Tag bzw. am nächsten Tag wieder das Krankenhaus. Bei der Meniskusoperation kann entweder der gerissene Teil entfernt oder der Meniskus genäht werden. Ob der Meniskus genäht werden kann oder nicht hängt neben der Lokalisation und Form des Meniskusrisses auch vom Patientenalter und Alter des Meniskusrisses ab. Prinzipiell angestrebt sollte eine Meniskusnaht wann immer möglich jedoch werden. Dies hat folgenden Grund: Neuere Studien haben gezeigt, dass bereits das Entfernen kleinerer Meniskusteile die Druckverhältnisse am Gelenksknorpel deutlich ändert, was wiederum zu einer vermehrten Knorpelbelastung führt. Daher lohnt sich ein Versuch oftmals auch dann noch wenn nur Teile des Meniskus genäht werden können. Muss sehr viel Meniskusgewebe besonders bei jüngeren Patienten entfernt werden, so kommen heutzutage auch schon Meniskustransplantationen in Frage, bei welchen ein ganzer Spender-Meniskus einer Leiche transplantiert wird. Auch diese Meniskustransplantationen werden mittlerweile rein arthroskopisch durchgeführt.

Wurde genäht, so darf nach der Operation einen Zeit lang das betroffene Bein nicht voll belastet werden um die Naht zu sichern, weshalb die Rehabilitation nach Meniskusnaht etwas länger dauert als nach Teilentfernung eine Meniskus. Insgesamt sind die Ergebnisse nach Meniskusoperationen in hohem Maße zufriedenstellend.