Ein Kniegelenkserguss verursact oftmals eine Schwellung oberhalb der Kniescheibe. Dabei wird diese leicht aus ihrer Führungsrinne gehoben und kann beim Tasten zur Seite bewegt werden. Durch Fingerdruck lässt sie sich wieder mit dem Oberschenkelknochen in Kontakt bringen, schnellt jedoch beim Nachlassen des Druckes wieder zurück. Dies nennt man „tanzende Patella“.
Wie bei der Bakerzyste wird hierbei von der Gelenkkapsel zu viel Gelenksflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) produziert, die sich im Kniegelenk ansammelt. Ursachen für Ergüsse können Infektionen, Einblutungen oder Reizungen der Gelenkinnenhaut sein. Diese wiederum können sich zurückführen lassen auf traumatische (Unfall, Verletzung), degenerative (erhöhte Abnutzung), bakterielle (durch Infektion mit z.B.: Chlamydien, Borrelien) oder rheumatische Erkrankungen.
Wie wird ein Kniegelenkserguss behandelt?
Nach einer klinischen Bestätigung eines Gelenksergusses lässt sich durch eine ausführliche Anamnese oft feststellen was der Auslöser für den Kniegelenkserguss ist. Danach kann entsprechend behandelt werden.
Eventuell kann eine Punktion erforderlich sein. Dabei wird unter sterilen Bedingungen eine Hohlnadel eingeführt, über die der Arzt die überschüssige Flüssigkeit nach Außen abführen kann. Ist eine entzündliche Erkrankung der Auslöser für den Erguss, muss mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden.
Kühlung und Schonung können zur Linderung beitragen. Auch ein altes Hausmittel, der Topfenwickel kann zur Reduktion eines Kniegelenksergusses beitragen. Physiotherapie kann ein weiterer nötiger Schritt sein. Eine Operation kommt nur infrage, wenn der Erguss einem Bänderriss oder einer anderen entsprechend schweren Verletzung zugrunde liegt und dient dann eigentlich der Behandlung der Ergussursache. Ist jedoch eine Infektion Ursache des Kniegelenksergusses, handelt es sich also um einen bakteriellen Erguss, so ist oft eine rasche arthroskopische Kniegelenksspülung notwendig um die Infektion unter Kontrolle zu bringen.