Meniskusriss – Formen, Symptome, Behandlung

Beim Meniskusriss handelt es sich um eine Ruptur einer (in seltenen Fällen beider) der zwei im Kniegelenk eingelagerten Faserknorpelscheibe. Wie auf der Seite Kniegelenk beschrieben, gibt es pro Kniegelenk zwei Menisken. Sie dienen dazu, den Formunterschied der im Knie aufeinandertreffenden Knochenenden des Oberschenkel- und Unterschenkelknochens auszugleichen. Außerdem wirken sie hierbei auch wie eine Art Stoßdämpfer. Sie helfen, den entstehenden Druck besser zu verteilen und so den Gelenksknorpel vor zu starker Belastung zu schützen.

Verschiedene Verletzungsformen beim Meniskus

Es gibt einen Meniskus an der Innenseite und einen an der Außenseite des Kniegelenks. Beide sind keilförmig und haben von oben betrachtet in etwa die Form eines Vanillekipferls oder Halbmondes.
Der Innenmeniskus ist aufgrund seiner strafferen Verankerung mit der Gelenkkapsel deutlich häufiger von Verletzungen betroffen. Innerhalb des Innenmeniskus ist hauptsächlich das hintere Drittel betroffen.

Verletzungen reichen von Quetschungen des Meniskus, bei denen es nicht zu einer Rissbildung bis zur Oberfläche kommt, über Risse, die die Oberfläche erreichen, bis hin zu sogenannten Korbhenkelrupturen. Dabei werden Teile des Meniskus verlagert, was die Gelenkbeweglichkeit einschränken bzw. blockieren kann.

Man unterscheidet auch nach Lokalisation und Ausformung der Verletzung. Das heißt, es wird nicht nur in Innen- und Außenmeniskus unterteilt. Entscheidend ist auch, ob die Verletzung im vorderen, mittleren oder hinteren Drittel vorkommt. Die Ausformung unterscheidet den senkrechten, waagrechten oder queren Riss. Ebenso unterscheidet der Mediziner zwischen einem korbhenkelartigen und einem lappenförmigen Riss.

Meniskusriss – Ursachen und Symptome

Eine Meniskusverletzung entsteht häufig durch ein Drehtrauma im Knie oder bei ruckartigem Aufstehen aus tiefer Hocke. Die Patienten verspüren dabei oftmals stechende Schmerzen an der Innen- oder Außenseite des Kniegelenks, meist gefolgt von einer Schwellung. Auch Bewegungsblockaden, sprich die Unmöglichkeit das Knie voll zu strecken, können die Folge einer Meniskusverletzung sein. Dies ist dadurch erklärbar, dass gerissene Anteile des Meniskus im Gelenk verlagert werden und so ein freies Gelenkspiel blockieren (Korbhenkelrupturen).

Schmerzen sind danach häufig bei Belastung (z.B. Stiegensteigen) und bei Drehbewegungen zu spüren, oft kommt es auch zu Gelenksergüssen nach längerer Belastung.

Nicht selten entstehen Meniskusverletzungen bei Arthrose, aufgrund von bereits degenerativ veränderten Menisken, die eine verringerte Reißfestigkeit gegenüber einwirkenden Kräften aufweisen. Daher reicht bei älteren Patienten oft schon eine geringere Krafteinwirkung, um einen Riss im Meniskus hervorzurufen. Ist die einwirkende Kraft groß genug, so kann selbstverständlich auch ein unveränderter Meniskus reißen.

Erste Hilfe bei der Meniskusruptur – Selbsthilfe

Wenn Sie den Verdacht haben, sich den Meniskus gerissen zu haben, dann kühlen Sie das Knie alsbald möglich. Außerdem sollten Sie sofort in Schonhaltung gehen und das Knie möglichst hoch lagern. Sie können so das Ausmaß der Schwellung eingrenzen, was eine weitere Diagnose und Behandlung etwas erleichtern kann. Nach diesen Schritten sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Muss jeder Riss operativ versorgt werden?

Nein, sicherlich nicht. Kleine Risse und Risse, die zu keinen Beschwerden wie Schmerzen und Schwellungsneigung führen, können konservativ behandelt werden. Dies geschieht mittels Schmerzmedikation und Physiotherapie, eventuell begleitet von einer Injektion entzündungshemmender Mittel.

Bei schmerzhaften Rissen und Rissen, die zu wiederholten Schwellungszuständen führen, ist jedoch eine Operation empfehlenswert, da diese Reizzustände auf Dauer schädlich für Ihr Kniegelenk, vor allem für den Gelenksknorpel sind. Korbhenkelrupturen sollten ebenfalls operativ versorgt werden, da sie zu einer Schädigung des Gelenkknorpels führen.

Operative Methoden: Arthroskopie oder Meniskustransplantation

Nicht immer müssen die gerissenen Anteile dabei entfernt werden. Je nach Rissform, Alter der Verletzung und Patientenalter kann der gerissene Meniskus eventuell genäht werden. Der Vorteil hierbei ist, dass der Großteil Ihres Meniskus erhalten werden kann. Je größer der verbleibende Meniskusrest im Gelenk ist, umso mehr Stoßdämpfer steht dem Gelenk weiter zur Verfügung, was den Gelenkknorpel schützt. Daher gilt beim Entfernen von Meniskusanteilen stets der Grundsatz: Soviel wie nötig, jedoch so wenig wie möglich.

In ausgewählten Fällen kann auch eine Meniskustransplantation helfen den Gelenksverschleiß nach Meniskusverletzungen zu verhindern bzw. zu verzögern.

Meniskusriss – medizinische Übersichtstabelle:

UrsachenSymptomeBehandlung
traumatisch:
- Drehtrauma
- ruckartiges Aufstehen
stechender SchmerzErste Hilfe: kühlen, schonen, hochlagern
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degenerativ, oft in Verbindung mit ArthroseSchwellungkonservativ:
- Medikation
- Physiotherapie
- Injektion
Bewegungsblockadenoperativ:
- Arthroskopie
- Meniskustransplantation
Belastungsschmerz
Gelenksergüsse