Eine Schleimbeutelentzündung wird als Bursitis bezeichnet, der Begriff für Schleimbeutel lautet bursa synoviales. Der menschliche Körper besitzt um die 160 Schleimbeutel..
Auch das Knie besitzt mehrere Schleimbeutel. Diese mit Gelenkflüssigkeit (Synovia) gefüllten Kissen schützen Knochen, Sehnen und Knorpel vor Abnutzung. Ähnlich wie der Meniskus wirken sie wie ein Stoßdämpfer für das Kniegelenk. Am häufigsten von einer Entzündung betroffen sind der Schleimbeutel vor (bursitis praepatellaris) oder unterhalb der Kniescheibe (bursitis infrapatellaris); zur Erinnerung: Die medizinische Bezeichnung der Kniescheibe lautet Patella.
Obwohl Schleimbeutelentzündungen in der Regel harmlos sind, können sie recht schmerzhaft sein. Sie beginnen mit leichten Schmerzen und einer gefühlten „Reibung“ bei Bewegungen des Knies. Diese Anfangssymptome werden meistens – vor allem von Sportlern – unterschätzt. Bei Fortsetzen der Belastung nehmen die Beschwerden meistens zu. Es kann zu Rötungen, Schwellungen, bis hin zu Bewegungseinschränkungen kommen. Das Knie kann sich zudem heiß anfühlen.
Treten der Druck und der Schmerz im Bereich der Kniekehle auf, handelt es sich wohl eher um eine Bakerzyste, denn in der Kniekehle befindet sich kein Schleimbeutel.
Eine Diagnose kann letztendlich nur ein Arzt stellen. Mittels Abtasten und/oder einer weiterführenden Bildgebung wie Ultraschalluntersuchung oder MRT kann er sich und Ihnen Gewissheit verschaffen.
Ständige Überbeanspruchung der Knie, wie vermehrter Druck oder Belastung, können die Schleimbeutel überreizen und es kommt zu einer Entzündung. Besonders gefährdet sind die Knie belastende Sportarten, wie Tennis oder extremer Langstreckenlauf. Ebenso wie Berufe, in denen die Knie besonders belastet werden, wie Fliesen- oder Teppichleger beispielsweise. Daher gibt es im Englischen auch die Bezeichnung „carpet layer knee“ (Teppichleger-Knie).
Auch äußere Verletzungen oder Infektionen können für eine Schleimbeutelentzündung verantwortlich sein.
Die Kniegelenksschleimbeutel sind leicht verletzbar z. B. bei Schürf- oder Risswunden. Dabei können Bakterien in den Schleimbeutel gelangen. Insbesondere gilt das für den vor der Kniescheibe liegenden Beutel, da dieser direkt unter der Haut liegt. Da die Schleimbeutel häufig miteinander kommunizieren, breiten sich Infektionen leicht über das Knie aus.
Ständige kleine Verletzungen (Mikrotraumatisierungen) können eine chronische Entzündung verursachen, die meist nur über die Entfernung der Schleimbeutel zu beseitigen ist.
Bei einer akuten Schleimbeutelentzündung wird man jedoch auf eine konservative Therapie zurückgreifen. Das bedeutet, Sie sollten das Knie schonen, kühlen und Ihr Arzt wird Ihnen entzündungshemmende Medikamente verschreiben. Gelegentlich muss das Gelenk auch ruhig gestellt werden, z.B.: mittels Gipsverband oder Schiene. Auch Laser- und Ultraschalltherapie kann sinnvoll sein.
Bei übermäßiger Schwellung und Druck kann Ihr Arzt auch zu einer Punktion raten. Punktion bedeutet, dass durch das Einführen einer Hohlnadel in die entsprechende Stelle die Flüssigkeit abgeführt wird. Dies muss unter äußerst sterilen Bedingungen durchgeführt werden.
Ursachen | Symptome | Behandlung |
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Überbeanspruchung durch Sport, Beruf | anfangs leichte Schmerzen | konservativ: schonen, Medikamente |
Bakterien durch Verletzung | Reibungsgefühl | Laser / Ultraschall |
später: Zunahme der Beschwerden | Punktion | |
evtl Rötungen, Schwellungen | evtl Entfernung des Beutels |