AC Gelenksverletzungen

Das Acromioclaviculargelenk (AC-Gelenk) oder auch Schultereckgelenk genannt stellt die gelenkige Verbindung zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt her und ist bei fast allen Bewegungen des Armes mitbeteilig. Wie jedes Gelenk besteht auch das AC-Gelenk aus knorpeligen Flächen. Zusätzlich besitzt es aber auch eine in den Gelenkspalt eingelagerte Knorpelscheibe (= Discus), die eine ähnliche Stoßdämpferfunktion wie ein Meniskus im Kniegelenk oder eine Bandscheibe im Bereich der Wirbelsäule besitzt. Einige feste Bänder stabilisieren die Verbindung zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt.

Die häufigsten Verletzungen im Bereich des AC-Gelenkes sind Zerrungen (=Distorsio) oder Verrenkungen (=Schultereckgelenksprengung, Luxation). Diese entstehen meist durch Einwirkung hoher Kräfte in Form von direkten Stürzen auf die betroffenen Schulter. Hierbei können die Bandverbindungen zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt gedehnt werden oder gar reissen. Je nach Schweregrad des Traumas sind unterschiedliche Bänder, bzw. die Gelenkskapsel oder der Discus betroffen.

Diagnosestellung AC Gelenksverletzungen

Oftmals sind Röntgenaufnahmen zum Ausschluss etwaiger Brüche (=Frakturen) und zur Beurteilung des AC-Gelenkes ausreichend. Das Ausmaß der Verletzung kann zusätzlich mittels Spezialaufnahmen unter Belastung(=Aufnahmen mit Gewichten) abgeschätzt werden. Je nach Ausmaß der Verschiebung der beiden Gelenkspartner (Schlüsselbein und Schulterblatt) zueinander unter Belastung, kann auf eine Verletzungen der unterschiedlichen Bänder zurückgeschlossen werden.
Zusätzlich steht auch eine Ultraschalluntersuchung für spezielle Fragestellungen zur Verfügung.
Sollte es notwendig sein z.B.: den Discus darzustellen, kann weiters eine Magnetresonanztomographie des AC-Gelenkes veranlasst werden.

Behandlung von AC Gelenksverletzungen

Bei Dehnung bzw. Ruptur einzelner Bandkomponenten ist im Normalfall die konservative Therapie zu bevorzugen. Sie besteht in der Regel aus einer Ruhigstellung mittels Dreieckstuch oder einem speziellen Schulterverband, welcher 2-3 Wochen getragen werden sollte. Anschließend wird mit physikalischer Therapie in Form von Bewegungsübungen begonnen.

Bei höhergradiger oder kompletter Zerstörung der Bandverbindungen wird meist die operative Versorgung empfohlen. Dazu stehen unterschiedliche Operationstechniken zur Verfügung.
Ziel all dieser Methoden ist es, die anatomische Gelenksstellung wiederherzustellen. Dies kann mit Hilfe von Schrauben, Drähten oder unterschiedlichen Kunststoffbändern erreicht werden. Heute können einige dieser Methoden bereits arthroskopisch durchgeführt werden.

Bei erfolgloser konservativer Therapie, kann mitunter ein geschädigter Discus mitverantwortlich für eine anhaltende Schmerzsymptomatik sein. In diesen Fällen führt oftmals eine schlüssellochchirurgische Entfernung des Discusgewebes mit oder ohne zusätzlicher Entfernung des äußeren Endes des Schlüsselbeins zu einer deutlichen Beschwerdebesserung oder oftmals auch Beschwerdefreiheit.

Zur Nachbehandlung wird meist bis zur Nahtentfernung ein ruhigstellender Schulterverband verordnet. Nach Abnahme des Verbandes erfolgt eine physikalische Therapie mit schrittweiser Steigerung des erlaubten Bewegungsausmaßes je nach verwendeter Operationsmethode und individueller Schmerzgrenze.