Omarthrose – Schulterarthrose

Die Omarthrose beschreibt eine Arthrose im Schulterhauptgelenk, nicht zu verwechseln mit der AC Gelenksarthrose, der Schultereckgelenksarthrose. Das Schulterhauptgelenk, oder auch Glenohumeralgelenk, verbindet das Schulterblatt mit dem Oberarmkopf.

Arthrosen beschreiben Abnutzungen oder Verschleißerscheinungen in Gelenken, die vor allem mit zunehmendem Alter auftreten, das altersübliche Maß jedoch überschreiten. Die ersten Beschwerden zeigen sich in der Regel zwischen dem 50. und dem 60. Lebensjahr. Allein in Österreich leiden beinahe 1,5 Millionen Menschen unter Arthrosen, Frauen sind allgemein häufiger betroffen als Männer. Beim Schultergelenk ist es allerdings genau anders, unter der Omarthrose leiden mehr Männer.

Wie erkenne ich eine Omarthrose? Symptome und Ursachen

Die Schulterarthrose verläuft zunächst schleichend, weshalb sie oft für längere Zeit nicht erkannt wird. Viele Patienten gehen aufgrund leichter Schmerzen nicht zum Arzt. Anfangs kommt es hin und wieder zu sogenannten Anlaufschmerzen (Schmerzen zu Beginn einer Bewegung), vor allem morgens.

Das kann sehr lange sehr harmlos wirken. Später kommen langsam zunehmende Schmerzen bei Seitwärtsbewegungen und beim Drehen des Armes dazu. In weiterer Folge kommt es zu einer immer stärker werdenden Einschränkung der Gelenksbeweglichkeit und das Gelenk beginnt zu versteifen. Oft verspüren Menschen mit Arthrose ein Reibephänomen bei Bewegungen und gelegentlich sind sogar Reibegeräusche zu hören.

Zu den möglichen Ursachen für eine Omarthrose zählen etwa erbliche Vorbelastungen, die ein Ungleichgewicht zu Gunsten eines Knorpelmassenabbau mit sich bringen. Aber auch dauerhafte negative mechanische Einwirkungen, z.B.: aufgrund von Hobby, Sport oder Beruf, können ursächlich sein. Hinzu kommt, dass mit zunehmendem Alter die Elastizität und Hydrierung von Knorpelmasse abnimmt, was den Abnutzungseffekt noch verstärkt.

Diagnose und Behandlung der Schulterarthrose

Eine Röntgenuntersuchung zeigt meist das Ausmaß der Erkrankung und ist wegweisend für den weiteren Behandlungsplan. Vereinzelt kann auch ein weiterführendes MRT bzw. CT notwendig sein. Ein typisches Bild bei der Omarthrose ist eine Verschmälerung des Gelenkspalts. Bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf können auch sogenannte Osteophyten erkennbar sein. Dabei handelt es sich um knöcherne Anbauten um den Oberarmkopf.

Eine konservative Behandlung anhand von Physiotherapie, eventuell begleitet von entzündungshemmenden Schmerzmitteln, ist in der Regel der erste Behandlungsansatz. Sollte dadurch keine Besserung eintreten oder die Arthrose bereits zu weit fortgeschritten sein, kann auch eine Schulterarthroskopie zur Anwendung kommen.

Bei fortgeschrittenen Stadien bleibt als Therapiemöglichkeit oftmals nur der künstliche Gelenksersatz mittels Schulterprothese. Hier kommen heutzutage oft kleine schaftfreie Implantate ohne lange Komponenten im Schaft des Oberarmknochens (Oberflächenersatzprothesen) zum Einsatz, die den Knochenverlust minimieren. Wenn die Sehnenkappe um den Oberarmkopf zusätzlich schon geschädigt ist (Rotatorenmanschettenruptur) so werden inverse Schulterprothesen verwendet. Diese spezielle Form der Prothese funktioniert auch ohne intakte Rotatorenmanschette und ermöglicht eine gute Beweglichkeit ohne Schmerzen.

Die operativen Techniken und vor allem die Prothesenmodelle haben im Bereich der Schulterprothetik in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, sodass heute nach Versorgung mit einer dieser neuen Prothesen mit einem guten Ergebnis in Bezug auf Schmerzfreiheit und Beweglichkeit gerechnet werden kann.

Omarthrose – medizinische Übersichtstabelle:

UrsachenSymptomeBehandlung
erbliche Vorbelastungzunächst leichte SchmerzenPhysiotherapie
mechanische Einwirkungenzunehmende Schmerzen bei BewegungMedikamente gegen die Entzündung
zunehmende Versteifung evtl. Arthroskopie
Reibegeräuschevtl künstlicher Gelenkersatz